Lüdenscheid leuchtet

2002 l Lüdenscheid l LichtRouten l Installation von Tom Groll und Bettina Pelz l Foto von Claus Langer (34)
Diese Installation aus dem Jahr 2002 stammt von Bettina Pelz und Tom Groll, den Kuratoren der LichtRouten 2013. Foto: Claus Langer

von Wolfgang Teipel

Lüdenscheid. Faszination Licht – sehen wir einen Regenbogen, werden wir Zeuge, wie Licht in seine Spektralfarben zerlegt wird. Schauen wir durch Brillengläser, nutzen wir die Lichtbrechung an Linsen. Sitzen wir vor dem Fernseher, vermitteln uns winzige Bildpunkte durch ihr Leuchten ein Bild. Die atemberaubende Lasershow ist möglich, weil Menschen in der Lage sind, Licht zu bändigen und zu bündeln. Wissenschaftler können das Licht inzwischen sogar für eine kurze Zeit anhalten. Wie nutzen Künstler das Licht? Das zeigen die LichtRouten Lüdenscheid 2013 von 27. September bis 6. Oktober. Die LichtRouten 2013 sind die inzwischen siebte Auflage des Internationalen Forums für Licht in Kunst und Design, kuratiert von Bettina Pelz und Tom Groll.

In der Sprache hat Licht seit Jahrhunderten einen festen Platz.

Mit der Glühlampe ging vielen Menschen ein Licht auf.
Mit der Glühlampe ging vielen Menschen ein Licht auf.

Dem einen geht ein Licht auf. Der andere sieht Licht am Ende des Tunnels. Längst hat das Licht aber auch in andere Bereiche Einzug gehalten. Es erweist sich in Architektur, Design und Kunst als nahezu ruheloser  Werkstoff. Es glimmt, schimmert, leuchtet, strahlt, wärmt oder blendet. Im Spiel mit den verschiedenen Reflexionsoberflächen wie Staub, Nebel, Wasser, Stein und Landschaft zeigt es sich – funkelnd, blitzend, flackernd oder glänzend. Es streift, bildet Formen, zeichnet Räume und bebildert digitale Daten. Referenz für das Bildverständnis der Gegenwart ist nicht mehr das analoge, sondern das digitale Bild, das auf hinterleuchteten Bildschirmen oder als Projektion erscheint. Die LichtRouten 2013 zeigen wie vielfältig und ausdifferenziert die Idee des Lichtbildes heute ist. Als internationales Forum für Licht in Kunst, Design und Architektur gehören die LichtRouten zu den Festivals, die seit 2002 mit Installationen und Interventionen den öffentlichen Raum verändern. Zwanzig Installationen und Interventionen, die von dem Lichtbild einer Glühlampe bis zu digital animierten Architekturprojektionen reichen, werden realisiert. Darunter erstmals auch historische Lichtwerke, u.a. von László Moholy-Nagy, Nicolas Schöffer und Otto Piene.

Unter dem Titel „Die Kunst der Projektion“ haben Bettina Pelz und Tom Groll mit Arbeiten von Jürgen Albrecht, Refik Anadol, Atsara, Annica Cuppetelli und Cristobal Mendoza, Christoph Girardet, Hartung und Trenz, Joseph Holmes, Dieter Kiessling, Vollrad Kutscher, Jakob Mattner, László Moholy-Nagy, Klaus Obermaier, Otto Piene, Rainer Plum, Quayola, Diana Ramaekers, Nicolas Schöffer, Robert Sochacki, Max Sudhues und Amy Youngs einen Parcours entwickelt, der sich von der Innenstadt bis in das neue Bahnhofsquartier zieht.

Von den 20 Installationen sind zehn neu und ortsspezifisch, das heißt für den von den Bettina Pelz und Tom Groll sowie den Künstlerinnen und Künstlern ausgesuchten Ort entwickelt und nur in Lüdenscheid zu sehen.

Die LichtRouten werden vom 27. September bis zum 6. Oktober täglich von 19.30 Uhr bis 24.00 Uhr an den Freitagen und Samstagen sowie am Mittwoch, den 2.10.2013, an allen anderen Tagen bis 23.00 Uhr geöffnet sein. Der Eintritt ist frei.