Wie kaum ein anderes Medium hat das elektrische Licht im letzten Jahrhundert unseren Lebensraum revolutioniert. Es veränderte unsere Städte, schuf neue Lebens- und Arbeitsformen und wurde zum Motor des Fortschritts für Industrie, Medizin und Kommunikation. Aktuell zeichnet sich in der Welt des künstlichen Lichts erneut ein tiefgreifender Wandel ab, ausgelöst durch neue Lichttechnologien. Dieser Entwicklung widmet das Vitra Design Museum nun die Ausstellung „Lightopia“ – mit Beispielen aus Kunst, Design, Architektur und vielen anderen Disziplinen.
Vier Untergruppen
Die Ausstellung ist in vier Untergruppen gegliedert. Sie spannt den Bogen von „Ikonen des Leuchtendesigns“ über „Farbe, Raum, Bewegung“ und „Living in Lightopia“ bis hin zu „Licht für Morgen“. „Lightopia“ umfasst etwa 300 Werke, darunter zahlreiche Ikonen aus bislang noch nie öffentlich gezeigten Beständen der Leuchtensammlung des Vitra Design Museums, etwa von Wilhelm Wagenfeld, Achille Castiglioni, Gino Sarfatti und Ingo Maurer.
Disco von 1968
Andere Exponate veranschaulichen die performative Kraft des Lichts, etwa der berühmte „Licht-Raum-Modulator“ von László Moholy-Nagy oder die spektakuläre Rekonstruktion einer Diskothek von 1968, die ganz aus transluzentem Plexiglas gefertigt ist.
Neue Möglichkeiten der Gestaltung
Im Zentrum stehen jedoch Entwürfe heutiger Designer und Künstler, die neue Möglichkeiten der Gestaltung mit Licht ausloten, darunter Olafur Eliasson, mischer’traxler, Joris Laarman und Daniel Rybakken,
Unter den Exponaten sind zahlreiche interaktive und begehbare Installationen, in denen der Besucher die archaische Kraft des Lichts selbst erleben kann.
Panorama des Lichtdesigns
Im Dialog der ausgestellten Werke entsteht in der Ausstellung „Lightopia“ ein Panorama des Lichtdesigns – von den Anfängen der Industriegesellschaft bis hin zu Visionen, die unsere Zukunft bestimmen werden.
Der Blick auf die Geschichte des Lichtdesigns schärft dabei nicht zuletzt den Blick auf die heutigen Umbrüche. Waren in den letzten 100 Jahren etwa neue Kunststoffe, farbiges Licht oder Halogen-Leuchten Triebfedern für neue Entwürfe, so sind es heute die Digitalisierung oder die OLED-Technologie. Sie haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass sich Licht immer stärker vom klassischen Objekt der Leuchte löst, dass es in der Textilien oder Fassaden integriert werden kann und dass es eine völlig neue Bedeutung als raumbildende Kraft erhält.
Umfangreiches Rahmenprogramm
„Lightopia“ wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm aus Vorträgen, Diskussionen, Symposien und Workshops mit namhaften Künstlern, Designern und Wissenschaftlern. Unter den Gästen sind Michele De Lucchi, Ben van Berkel, Winy Maas/MVRDV, Rogier van der Heide, Troika, mischer‘traxler und viele andere.
Im Anschluss an die Präsentation im Vitra Design Museum wird die Ausstellung in weiteren Museen weltweit gezeigt. (entnommen aus der Architekturzeitschrift detail)
Ort: Vitra Design Museum, Charles-Eames-Str. 2, D-79576 Weil am Rhein
Dauer: bis Sonntag, 16. März 2014
Mehr Information unter www.design-museum.de