von Wolfgang Teipel
Im Februar und im März können Eltern mit ihren Kindern das Licht in der Hellweg-Region entdecken. Die kleine Bus-Rundreise beginnt im Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna, Lindenplatz 1. Sie führt über Bönen nach Bergkamen und wieder zurück und gibt Einblicke in die faszinierende Welt der Lichtkunst – im Museum und im öffentlichen Raum. Das Zentrum für Internationale Lichtkunst arbeitet bei dieser Aktion mit dem Projekt „Hellweg – ein Lichtweg“ zusammen. An diesem Kulturprojekt beteiligen sich die Städte Bergkamen, Bönen, Fröndenberg, Hamm. Lippstadt, Lünen, Schwerte, Soest und Unna.
Getränke und Snack für zwischendurch
Gemeinsam mit den Kindern werden reisende Eltern Kunst hautnah und auf interaktive Weise erleben. Vor allem die Kinder (Altersgruppe 6 bis 12 Jahre) sollen angeregt werden, sich kreativ mit dem Thema auseinander zu setzen. Für Getränke und einen kleinen Snack für zwischendurch ist gesorgt. Die Fahrten dauern etwa drei Stunden. Zurzeit werden zwei Termine angeboten: Samstag, 8. Februar, 16.30 Uhr und Samstag, 8. März, 17 Uhr.
Preise: 8,50 Euro pro Erwachsener, 2,50 Euro pro Kind (bis 12 Jahre);Tickets im Vorverkauf sind ab Dienstag,14. Januar, im I-Punkt der Stadt Unna, Lindenplatz 1, Unna, Telefon 02303 103 777, erhältlich.
HELLWEG – ein LICHTWEG ist ein Kulturprojekt eines Städtenetzwerkes in der Hellweg-Region. Es führt seit seiner Gründung im Jahr 2002 lichtkünstlerische Projekte zu einem identitätsstiftenden Ganzen zusammen. Darüber hinaus werden jedes Jahr neue Werke der Lichtkunst von national und international renommierten Künstlern und Künstlerinnen realisiert. Die künstlerische Gesamtleitung hatte von 2002 bis Frühling 2009 Matthias Wagner K, Berlin, inne.
Das Kulturprojekt HELLWEG – ein LICHTWEG schafft zusammen mit dem Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna eine einzigartige, öffentliche Plattform für die Lichtkunst in der Hellweg-Region, beziehungsweise in Nordrhein-Westfalen.
Lichtzentrum Ankerpunkt der Industriekultur-Route
Das Ruhrgebiet bietet nachts ein zerrissenes, oft dynamisches Muster aus Lichtern und ausgedehnten Dunkelzonen. Aber seit einigen Jahren heben sich hier besondere Lichtzeichen heraus, Leuchttürmen gleich: Lichtlandmarken, illuminierte Industriedenkmäler und im Besonderen das Zentrum für Internationale Lichtkunst e.V. , als einer von 25 Ankerpunkten der Route der Industriekultur, die mit ihrer ‚Leuchtkraft‘ der Nacht im Ruhrgebiet ein verändertes Gepräge gegeben haben. HELLWEG – ein LICHTWEG ist ein Kulturprojekt, das unter einer Künstlerischen Gesamtleitung mit den Vertretern der Städte und Gemeinden, des Zentrums für Internationale Lichtkunst e.V. und dem Zentrum für Information und Bildung der Kulturbetriebe Unna (ZIB) sowohl Gastkuratoren neue Lichtgestaltungen und Projekte initiiert.
Kein herkömmlicher Skulpturengarten
Der bereits entstandene „Lichtweg“ ist dabei kein herkömmlicher Skulpturengarten, in dem man von Kunstwerk zu Kunstwerk wandelt. Die Werke der Lichtkunst, die diesen Weg bilden, sind nicht austauschbar. Es sind Kunstwerke von Künstlern, die sich auf den jeweiligen Ort eingelassen haben. Auf die dort vorgefundene Architektur und Landschaftsstruktur, auf das soziale Umfeld, auf die historischen und auf Entwicklungen, die diese Orte geprägt haben.
Unterführungen erscheinem in neuem Licht
Als Lichtlandmarken – M. Kuball/Bönen, Mario Merz/Unna – bieten sie Orientierung im Stadt- und Landschaftsraum; als poetische oder zeitkritische Interventionen – Maik & Dirk Löbbert/Schwerte, Kirsten Kaiser/ Hamm, Birgit Hölmer, Andreas M. Kaufmann/Bergkamen, Kazuo Katase/Lünen – zelebrieren sie urbane Plätze oder bilden als Licht- und Klangskulpturen – Tilmann Küntzel/ Fröndenberg, Rochus Aust/Bergkamen – utopisch, assoziative Gegenwelten innerhalb des Alltagsgeschehens.
Brücken und Unterführungen erscheinen in „neuem“ Licht – Horst Rellecke, Günter Dohr/Hamm, Wasserläufe verwandeln sich in Skulpturenpfade oder wie in Lippstadt zur „Lichtpromenade“ – Claudia Schmacke, Gereon Lepper, Christoph Hildebrandt, Stefan Sous, Claudia Wissmann, Gunda Förster. Mit dem „Skyspace – Camera obscura space“ in Unna von James Turrell, entstand darüber hinaus eines der bedeutendsten Werke raumgreifender Lichtkunst.
Historische Sonderstellung
Dass sich gerade am Hellweg die Lichtkunst so etabliert, hat auch mit der historischen Sonderstellung der Region zu tun. „HELLWECH“ (mittelniederdt.) bedeutet „lichter Weg“ und bezieht sich seit dem Hochmittelalter auf Königs- und Heerstraßen, die in der Breite einer Speerlanze (ca. 3 Meter) von Bewuchs freigehalten werden mussten. In verschiedenen Teilen Westfalens sind in den mittelalterlichen Urkunden dutzende von „Hellwegen“ bezeugt.
Dass dieser Name dauerhaft aber nur auf die Strecke Duisburg-Höxter angewendet blieb, und ansatzweise schon im Spätmittelalter auf die Region zwischen Rhein und Weser ausgeweitet wurde, unterstreicht die Bedeutung und Sonderstellung dieser Handelsregion. (Erklärung aus: Zeitreise Hellweg – Spuren einer Straße durch die Jahrhunderte. Reinhild Stephan-Maaser, i.A. der Stadt Unna, 2000, ISBN 3-88474-932-3).
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