Tom Groll setzt Halveraner Wahrzeichen in Szene

Der Turm auf der Halveraner Karlshöhe – in Szene gesetzt von Tom Groll. Foto: Martin Büdenbender

Halver. Nordrhein-Westfalen feiert wieder seinen „Tag der Architektur“. Am 26. und 27. Juni werden in 64 nordrhein-westfälischen Städten und Gemeinden 117 Architekturprojekte öffentlich vorgestellt – und dazu zählt auch der Aussichtsturm auf der Karlshöhe in Halver. Er wurde unter Leitung von Architektin Cathrin Brückmann denkmalgerechte instandgesetzt und hat es in den Katalog jener Objekte geschafft, die beispielgebend sind für das Motto, das sich die Länderarchitektenkammern für den Tag der Architektur 2021 gegeben haben: „Architektur gestaltet Zukunft!“

Schauspiel bei Einbruch der Dunkelheit

So sieht der sanierte Turm tagsüber aus. Foto: Brückmann

Der Turm ist seit Abschluss der Sanierung im Jahr 2020 wieder öffentlich zugängig. Ein besonderes Schauspiel bietet sich jeden Tag nach Einbruch der Dunkelheit. Der Lüdenscheider Lichtkünstler Tom Groll hat das Bauwerk auf besondere Art und Weise in Szene gesetzt. Bei Einbruch der Dunkelheit verwandelt es sich Tag für Tag auf beeindruckende Art und Weise. Tom Groll nennt seine Arbeit „Codex Halvara“.Nähert man sich dem Turm in der Dunkelheit, so tritt dieser im wahrsten Sinne des Wortes in Erscheinung. Langsam rotierend offenbart sich eine historische Sternenkarte.

Damals wie heute ist sie Sinnbild für Orientierung und Zeichen der Einbindung in den großen weiten Kosmos des Seins. Circa sechs Minuten später – in etwa die Zeit, die es braucht, um bei einmaliger Drehung um die eigene Achse, die ganze Bildwelt der Karte freizugeben – wandelt sich der Turm vom Makro zum Mikrokosmos, vom Sternenbild zur körperhaften Blattstruktur, Symbol für das Leben und Vergehens. Die Bausteine organischer Strukturen verändern sich erneut im Verlauf weiterer drei Minuten in eine geometrisch runde Form.

Wandlung vom Abstraktem zum Konkreten

Tom Groll nennt seine Arbeit „Codex Halvara“. Foto: Steffen Schulte-Lippern

So erfährt der Turm eine komplette Wandlung vom Abstrakten zum Konkreten, zum Wahrzeichen und gleichzeitig zum Lichtkunstwerk. Nach etwa 15 Minuten geht es dann wieder in die Rotation des Sternenbildes. Beleuchtet werden die Turmseiten zur Stadt hin und zur Frankfurter Straße.

Der Turm bei Tag und der Turm bei Nacht – zwei Halveraner Wahrzeichen in einem. Zwei Strahler in sechs Metern Höhe bringen die drei unterschiedlichen Motive auf die Fassade des 23 Meter hohen historischen Bauwerks. Wer es gesehen hat, ist begeistert.

Die Besichtigung mit Führung am Sonntag, 27. Juni, zwischen 14 und 17 Uhr  ist nur mit vorheriger Anmeldung unter https://heimatverein-halver.de möglich. Die Architektenkammer hat alle teilnehmenden Architekturbüros eingeladen, ihre Werke auch in diesem Jahr wieder ergänzend multimedial vorzustellen oder virtuelle Führungen anzubieten. Damit sind die Bauwerke auch zeitlich losgelöst vom eigentlichen Termin am 26. und 27. Juni erlebbar. Hier der Link: https://www.aknw.de/baukultur/projekte/tag-der-architektur/tag-der-architektur-2021