Nachdenken über Industriegeschichte und Stadt-Zukunft

Das Sommerfestival des DETROIT-PROJEKTS  mit zahlreichen Veranstaltung in Bochum läuft noch bis zum 5. Juli. Eröffnet wurde es mit der Illumination des neuen Kunstwerks von Tim Etchells auf dem Förderturm des Deutschen Bergbau-Museums.Foto: Michael Kneffel
Das Sommerfestival des DETROIT-PROJEKTS mit zahlreichen Veranstaltung in Bochum läuft noch bis zum 5. Juli. Eröffnet wurde es mit der Illumination des neuen Kunstwerks von Tim Etchells auf dem Förderturm des Deutschen Bergbau-Museums.Foto: Michael Kneffel

Das Sommerfestival des DETROIT-PROJEKTS  mit zahlreichen Veranstaltung in Bochum läuft noch bis zum 5. Juli. Eröffnet wurde es mit der Illumination des neuen Kunstwerks von Tim Etchells auf dem Förderturm des Deutschen Bergbau-Museums und dem Start der Fotoausstellung „Mein Bochum – unsere Zukunft.

„How Love Could Be“

Der Satz „How Love Could Be“, den Etchells in Neonschrift vom Fördergerüst leuchten lässt, ist ein Zitat der ersten Single des legendären Plattenlable Motown aus Detroit: Bad Girl von The Miracles, veröffentlicht 1961. Mit der Wahl dieser Zeile – Statement und Frage zugleich – lädt Etchells den Betrachter zur Reflexion ein über die Verbindung von Detroit und Bochum, ihrer industriellen Geschichte und der gegenwärtigen wirtschaftlichen Kämpfe im Kontext von Deindustrialisierung und Globalisierung.

Im Stadtgespräch „This is Zaragoza“ stellen am 30. Mai b 22 Uhr im „Theater Unten“ des Schauspielhauses die spanischen Stadtfestival-Macher Trayectos, Asalto und a-zofra Street-Art- und autonome Stadtforschungs-Projekte aus Zaragoza vor. Die Kuratoren des DETROIT-PROJEKTS bieten außerdem an, ausgewählte Arbeiten des Sommerfestivals bei Kuratoren-Rundgängen kennenzulernen.

Rundgänge mit den Kuratoren

Die Kuratoren und Künstler des DETROIT-PROJEKTS führen durch ausgewählte Arbeiten des Sommerfestivals und erklären die Hintergründe und das Making-of der verschiedenen Arbeiten. Die Führungen sind als Spaziergänge geplant und dauern ca. 2-2,5 Stunden.

Termine:  30. Mai 18:00 Uhr, 12. Juni 18:00 Uhr, 15. Juni 16:00 Uhr, 19. Juni 16:00 Uhr, 21. Juni 16:00 Uhr, 2. Juli 18:00 Uhr; Treffpunkt: DETROIT-Container auf dem Theatervorplatz des Schauspielhauses.

Das Ende einer Ära

„Bochum ist Opel und Opel ist Bochum!“ – mit diesem Satz beschrieb Herbert Grönemeyer das Verhältnis seiner Heimatstadt zur Autofabrik. In den siebziger Jahren, als 22.000 Menschen im Werk arbeiteten, drückte sich darin der Stolz und das Selbstverständnis der Stadt aus. Heute jedoch sieht Bochum der Schließung des Werkes entgegen: Das Ende einer Ära steht bevor. Damit gehen nicht nur Arbeitsplätze verloren, auch die Identität einer ganzen Stadt wird nicht mehr dieselbe sein. Doch wenn Bochum nicht mehr Opel ist – was wird es dann in Zukunft sein?

Fragen nach der Zukunft der Stadt

Diese Frage nimmt DAS DETROIT-PROJEKT als Ausgangspunkt. Das einjährige internationale Stadt- und Kunstfestival in Bochum, ein Projekt von Schauspielhaus Bochum und Urbane Künste Ruhr, stellt Fragen und sucht Antworten zur Zukunft der Stadt, der Arbeit und der Kunst. Dafür verbindet es vier europäische Opel-Städte – denn nicht nur in Bochum, sondern auch in Zaragoza (Spanien), in Ellesmere Port/Liverpool (England) und Gliwice (Polen) fürchten die Menschen, ihre Arbeit zu verlieren. Gemeinsam mit ihnen möchte das Projekt der industriellen Abwanderung trotzen und zukunftsweisende Alternativen für Bochum und das Ruhrgebiet entwickeln. Dabei spielen die Bochumer Bürger eine wesentliche Rolle. Auch mit ihnen zusammen werden im Laufe des Jahres verschiedene (Kunst-)Projekte initiiert.

Projekt will Strategien fördern

DAS DETROIT-PROJEKT will Strategien fördern, die Städte und ihre Einwohner dazu ermutigen, nicht Opfer, sondern Akteure industriellen Wandels zu sein. Partizipation, kreative Synergien, ungewöhnliche Maßnahmen und die Begegnung mit Kunst im öffentlichen Raum stehen im Zentrum des Programms. Künstler, Architekten, Planer und Wissenschaftler aus den beteiligten Opel-Städten hinterfragen Veränderungen und greifen vorhandene Entwicklungen auf.

Weitere Opel-Standorte beteiligt

DAS DETROIT-PROJEKT setzt einen lokalen und regionalen Fokus, der eine deutliche internationale Dimension erhält. Drei weitere Standorte von Opel-Niederlassungen in Zaragoza, Ellesmere Port und Gliwice und damit drei europäische Regionen geben wichtige Impulse für die Kunst und die Debatten des DETROIT-PROJEKTS.

DAS DETROIT-PROJEKT ist ein Projekt von Schauspielhaus Bochum und Urbane Künste Ruhr, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Kunststiftung NRW.

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