Statement mit der Aufforderung zum Glück

Aufforderung zum Glück – allerdings ohne Keks: Das letzte Bild des Lüdenscheider LichtKunstKalenders zur Advents- und Weihnachtszeit erinnert daran, dass jeder Mensch das Recht auf ein gutes Leben hat. Es zeigt in voller Länge die 30 Kapitel der UNO-Menschenrechtscharta, auch bekannt als die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Ein starkes politisches Statement beschließt also die Lichtkunstaktion des Kollektivs um Tom Groll auf der Südfassade der Lüdenscheider Erlöserkirche.

Am 25. und 26. Dezember sind alle Videos nochmals komplett zu sehen. Sie addieren sich zu einem über 40-minütigen Lichtkunstwerk mit höchst unterschiedlichen Sequenzen.

Foto: Wolfgang Teipel

Der zweite Lüdenscheider LichtKunstKalender ist im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit entstanden. Beteiligt sind neben Tom Groll Asma Ben Slama, Katharina Berndt, Oliver Iserloh, Sigrid Sandmann, Kuno Seltmann, Robert Sochacki, Kurt Laurenz Theinert und Sam Khatam (Sound). Finanziert wird das Kalenderprojekt vom Stadtmarketing Lüdenscheid (LSM) und der Wirtschaftsförderung Kreisstadt Lüdenscheid (WKL).

Foto: Wolfgang Teipel

In über 460 Sprachen übersetzt

Schön, dass das Kollektiv mit der letzten Sequenz an Heiligabend an die unveräußerlichen Menschenrechte erinnert. Die Charta ist bisher in über 460 Sprachen erschienen. Damit handelt es sich wohl um die am häufigsten übersetzten Text der Welt.

Dennoch ist es um den Schutz der Menschenrechte weltweit nicht gut bestellt.

Laut Amnesty International, einer der bekanntesten Menschenrechtorganisationen, hat sich die Lage sich in der Covid-19-Krise für Millionen von Menschen unmittelbar oder mittelbar verschlechtert. In vielen Teilen der Welt verstärkten die Pandemie und ihre Folgen im letzten Jahr die Auswirkungen von Ungleichheit, Diskriminierung und Unterdrückung.

Internationale Zusammenarbeit versagt

Amnesty International kritisiert, dass  autoritäre Regierungen oft mit exzessiver Gewalt gegen die Zivilgesellschaft vorgingen und zugleich die internationale Zusammenarbeit in vielen Bereichen, wie auch beim gerechten Zugang zu Impfstoffen, versage Zu diesen Ergebnissen kommt Amnesty International im aktuellen Amnesty International Report 2020/21. Auch in Deutschland besteht Handlungsbedarf, etwa beim Schutz vor Rassismus und bei Kontrollmechanismen für die Polizei.

Garantien zum Schutz der Person

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte statuiert bürgerliche, politische und soziale Rechte, die den Menschen um ihrer Würde willen zukommen sollen. In dreißig Artikeln werden Garantien zum Schutz der menschlichen Person (Recht auf Leben, Verbot der Sklaverei, Verbot der Folter, Verbot willkürlicher Festnahme und Haft, etc.), Verfahrensrechte (Anspruch auf wirksame Rechtsbehelfe, etc.), klassische Freiheitsrechte wie z.B. die Meinungsfreiheit, die Religionsfreiheit, die Eigentumsgarantie oder die Ehefreiheit sowie wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (Recht auf soziale Sicherheit, Recht auf Arbeit, Recht auf Nahrung und Gesundheit, Recht auf Bildung, etc.) garantiert. Diese Rechte sollen für alle Menschen ungeachtet ihrer Rasse, ihres Geschlechts oder ihrer Nationalität gelten (Art. 2), denn alle Menschen sind frei und an Würde und Rechten gleich geboren (Art. 1).