Licht ist elementare Lebensvoraussetzung für Menschen, Tiere und Pflanzen und daher auch ein zentraler Gegenstand in Wissenschaft und Kultur. Wissenschaftliche Erkenntnisse über Licht führten unter anderem zu tieferem Verständnis des Planetensystems, zu besseren Behandlungsmöglichkeiten in der Medizin und zur Erfindung neuer Kommunikationsmittel. Die Schlüsselrolle des Lichts in Forschung und Kultur soll in einem „Internationalen Jahr des Lichts“ 2015 gewürdigt werden.
Empfehlung aus Ghana
Der Exekutivrat der UNESCO empfahl auf seiner Sitzung im Oktober 2012 auf Vorschlag von Ghana, das Jahr 2015 als Internationales Jahr des Lichts auszurufen. Geplant ist, dass 2015 die UNESCO und die UN gemeinsam mit globalen Verbänden von Wissenschaftlern die Chance nutzen, die Bedeutung des Lichts für Wissenschaft, Technik, Natur und Kultur herauszustreichen.
Zahlreiche Jahrestage zum Thema
Im Jahr 2015 fallen die Jahrestage vieler wichtiger Veröffentlichungen aus der Wissenschaftsdisziplin Optik zusammen. Vor 400 Jahren entwickelten französische Ingenieure den ersten Prototyp einer mit Solarenergie betriebenen Maschine. 200 Jahre später publizierte Fresnel sein erstes Werk über die Wellentheorie des Lichts. Maxwell legte 1865 die Grundlagen der Elektrizitätslehre mit seiner Theorie der klassischen Elektrodynamik. 1915 stellte Einstein seine Allgemeine Relativitätstheorie vor. Penzias und Wilson entdeckten 1965 mit der Kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung einen Beleg für die Urknalltheorie. In Erinnerung an diese mehrfachen Jubiläen sind Kalender und andere schulische Lehrmaterialien geplant, in denen monatlich herausragende Physiker und ihre Leistungen vorgestellt werden.
Partnerprojekte in Entwicklungsländern
Zudem soll ein „Tag des Lichts“ sowohl Lichtverschmutzung und das Sparen von Licht thematisieren. Unter dem Motto „Light for Change – Licht für Veränderung“ sollen die UNESCO und ihre Partner Projekte anregen, um die Lebensqualität in Entwicklungsländern durch günstige energieeffiziente Lichtquellen zu verbessern. Schüler sollen durch einen international ausgeschriebenen Fotowettbewerb dazu angeregt werden, natürliche Lichteffekte fotografisch festzuhalten.
Lichtquelle für den Frieden
Eine wichtige Rolle gerade aus Sicht der UNESCO soll dabei SESAME (Centre for Synchrotron Light and Experimental Sciences and Applications in the Middle East) spielen. Denn das von der UNESCO in Jordanien errichtete Synchrotronlabor für Nahost ist im wahrsten Sinn des Wortes eine „Lichtquelle für den Frieden“. Wichtige Partner sind die Internationale Union für Reine und Angewandte Physik (IUPAP) und viele weitere physikalische Gesellschaften und Institutionen.