Mit innovativer Lichttechnik wollen die Kieler Martin Fischbock, Kay Sörnsen und Jonas Häutle den Kreativmarkt erobern. Mit ihrer Geschäftsidee räumten die Absolventen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), Fachhochschule Kiel und Muthesius Kunsthochschule jetzt 6000 Euro Startkapital beim deutschlandweiten „Gründerwettbewerb IKT Innovativ“ ab. Staatssekretärin Brigitte Zypries vom Bundeswirtschaftsministerium lobte das Vorhaben als „mutig und kreativ“.
„Projection Mapping“ heißt der neue Trend in der Lichtgestaltung von Objekten, Oberflächen und Fassaden.
Mit beeindruckenden visuellen Effekten setzen Lichttechniker, Szenographen und Künstler Gebäude in Szene, um Werbebotschaften oder Kunst zu transportieren. Die aufwendige Technik, mit der einzelne Bereiche gezielt ausgewählt werden können, wollen die drei Unternehmensgründer vereinfachen und für alle zugänglich machen.
Handelsüblicher Beamer reicht
Das „EDGE“ getaufte System der Tüftler wird an einen handelsüblichen Beamer angeschlossen und erfasst mit einer integrierten Kamera den Raum. Über einen PC oder ein Tablet kann dieser dann mit einer intuitiv bedienbaren Software direkt mit „Leben“ gefüllt werden. „Farben, Muster, Videos und Animationen lassen sich mit unserem System spielend leicht auf Wände projizieren“, erklärt Jonas Häutle, der zurzeit seinen Masterabschluss in Interface Design an der Muthesius Kunsthochschule macht. Die Idee entwickelte sein Mitstreiter Martin Fischbock während seiner Masterarbeit im Fachbereich Informatik und Elektrotechnik an der FH Kiel.
Marktfähiges Produkt
Dritter im Bunde ist Kay Sörnsen, der Wirtschaftsingenieurwesen an der Uni Kiel studiert. „Mit unserem unterschiedlichen Know-how ergänzen wir uns perfekt und so entstand der Wunsch, aus einem Prototypen ein marktfähiges Produkt zu machen“, erinnert er sich.
Eine Reihe von Mentorinnen und Mentoren der drei Kieler Hochschulen stand und steht dem Trio bei der Gründung ihres Unternehmens zur Seite, darunter die starterkitchen, die CampusBusinessbox, das Wissenschaftszentrum, der opencampus und das Zentrum für Entrepreneurship (ZfE) der CAU. Mit Hilfe des ZfE hatte es sich bereits erfolgreich um ein EXIST-Gründerstipendium des Bundeswirtschaftsministeriums beworben. 82.000 Euro Fördergelder fließen nun im Laufe eines Jahres in die gemeinsame Kasse der jungen Unternehmer.
Praktisches und vielfältiges Werkzeug
Weitere Meilensteine auf dem Weg zur eigenen Existenz: Für die Firma muss eine passende Rechtsform ausgewählt und der Prototyp zum fertigen Produkt fortentwickelt werden. „Die EDGE soll zu einem praktischen, kostengünstigen und vielfältigen Werkzeug für die Lichtgestaltung werden. Jedem soll die technische Barriere genommen und das eigene Handeln um eine kreative künstlerische Fähigkeit erweitert werden“, erklärt Martin Fischbock das Ziel des Unternehmens.