von Wolfgang Teipel
Samuel Bertram Allen besitzt eine Reihe von Immobilien in Lüdenscheid. Eins seiner Gebäude sollte er besonders schmücken. Das wünschen sich Fans der LichtRouten.
Im Lüdenscheider Volksmund führt das 2009 errichtete Geschäftshaus als „Allen-Haus“ inzwischen den Namen des irischen Investors. Die Besucher der LichtRouten schwärmen von der Installation, mit der die beiden Künstler Detlef Hartung und Georg Trenz den weißen Kubus am Sternplatz bespielen.
Scharen von Fotografen
Ihr Projekt „Spielraum“ ist auf der dem Sternplatz und der dem Rathaus zugewandten Fassade zu sehen. Schon am ersten Abend des Internationalen Forums für Licht in Kunst und Design lockte es Fotografen aus der Region in Scharen. Michel Petit, Architekt aus Luxemburg, verliebte sich am Freitagabend in die Symbiose aus Lichtkunst und Architektur. „Fantastisch“, schwärmte der Mann, der für die Zeitschrift „Revue Technique“ fotografiert und schreibt. „Das Bauwerk wirkt, als sei es für diese Installation errichtet worden.“
Euros locker machen
Damit sprach er aus, was zahlreiche Besucher in Gesprächen durchblicken ließen. Klartext sprach ein LichtRouten-Fan, der sich gar nicht satt sehen konnte. „Der Investor sollte mal einige Euros locker machen und das Projekt Spielraum ankaufen“, meinte er.
Detlef Hartung und Georg Trenz würde es sicher freuen. „Spielraum“ lässt riesige und filigrane Schriften über das Gebäude laufen. Sie werden gedreht, verzerrt, eingefärbt und lösen sich am Ende der zwölfminütigen Schau in kleine Kreisel auf, die dann langsam von der Fassade verschwinden. Dann beginnt das Schauspiel erneut.
Der Raum begrenzt das Spiel
Spiel, Raum und Schriften – das sind die Dinge, mit denen sich Detlef Hartung und Georg Trenz intensiv beschäftigen. Spiel steht bei den beiden Männern aus Süddeutschland für Kreativität und Fantasie. Der Raum grenzt das Spiel ein. Bei den LichtRouten sind es die beiden Fassaden des Allen-Hauses.
Es steht eben nicht eben ein grenzenloser Spielraum zur Verfügung. Den Platz, den ihnen der weiße Würfel bietet, nutzen die beiden Lichtkünstler perfekt. Der Spielraum als Freiraum und Toleranz liegt ihrer Idee zugrunde. Das Spielerische wird dabei zum Leitmotiv ihres Animationskonzeptes.