In Paderborn verschmelzen Hartung und Trenz Texte mit Architektur

Architektur und Textur verschmelzen auch an dem Gebäude der Theologischen Fakultät in Paderborn zu einer Einheit. Foto: www.hartung-trenz.de
Architektur und Textur verschmelzen auch am Gebäude der Theologischen Fakultät in Paderborn zu einer Einheit. Foto: www.hartung-trenz.de

Die Theologische Fakultät Paderborn feiert in diesem Jahr ihr 400jähriges Bestehen. Die älteste Universität Westfalens hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Sie hat so manche Kriegswirren überstanden und innere Spannungen ausgehalten. Im Zuge der Jubiläumsfeier wird das ehrwürdige Fakultätsgebäude mit modernster Lichttechnik und aktueller Lichtkunst bespielt.

Die beiden Lichtkünstler Detlef Hartung und Georg Trenz haben eine Installation entwickelt, die das Leitwort des Jubiläums aufgreift.

„Glauben denken, Menschen bilden“

„Glauben denken, Menschen bilden “ – so lautet der Schriftzug, der am 11., 12. und 13. September jeweils nach Einbruch der Dunkelheit (etwa ab 20 Uhr) in den unterschiedlichsten Variationen über das Gemäuer laufen wird. Musikalisch begleitet wird das Lichtspiel von der Bläsergruppe „Pure Brass“.

Das Spiel mit Architektur und Schriften – das sind die Dinge, mit denen sich Detlef Hartung und Georg Trenz intensiv beschäftigen. Spiel steht bei den beiden Männern aus Süddeutschland für Kreativität und Fantasie. Der Raum grenzt das Spiel ein. Bei den Lüdenscheider Lichtrouten 2013 waren es beispielsweise die beiden Fassaden des Allen-Hauses.

Inspiriert von visueller Poesie
Detlef Hartung und Georg Trenz. Foto: www.hartung-trenz.de
Detlef Hartung und Georg Trenz. Foto: www.hartung-trenz.de

Ihr spezielles Animationskonzept habe die beiden Künstler schon an vielen Orten der Welt umgesetzt. Beide sind inspiriert von der visuellen Poesie des Hörfunkautors Ferdinand Kriwet. Er überraschte in den 1960er Jahren das Publikum mit seinen „Sehtexten“.

Hartung und Trenz arbeiten seit 1998 mit Text und Licht. Bei “Light” in Jerusalem beispielsweise, vermischte sich die ständig wandelende Schrifttextur mit der faszinierenden Struktur der alten Stadtmauer. Bei den Lüdenscheider Lichtrouten 2013 bildete die Fassade des Allen-Hauses  mit den leuchtenden Begriffen „Stadt Spiel Raum“ eine strahlende Einheit. Detlef Hartung und Georg Trenz regen so zum Nachdenken über die Lesbarkeit der Dinge und über das Licht als ihre Grundvoraussetzung an.

Ort und Licht bilden eine Einheit

„Seit nahezu 20 Jahren beschäftigen wir uns mit dem Verhältnis von Wort und Bild, den beiden wichtigsten visuellen Möglichkeiten, Wahrnehmung zu interpretieren und zu archivieren“, heißt es auf ihrer Homepage. Ort und Licht bilden bei Hartung und Trenz immer eine Einheit. Ein Beispiel: Ende Juni 2013 projizierten sie die Worte „Ave Maria“ in den Altarraum der Kirche des Klosters Fürstenfeld.