„Fundamental“ – ein Kunstwerk aus Sound, Licht und Projektion

 

Fundamental
Die Burgmauern als Bühne: Bei der kostenlosen Architekturprojektion vom 4. bis 18. Dezember im oberen Burghof sind eindrucksvolle Motive aus dem Märkischen Kreis wie Wappen zu sehen. Foto: Stephan Sensen/Märkischer Kreis

Märkischer Kreis. (pmk) Unter dem Titel „Fundamental“ wird Burg Altena zum ersten Mal in beeindruckende Motive gehüllt. Im oberen Burghof findet vom 4. bis 18. Dezember die Architekturprojektion statt – ein kostenloses Angebot begleitend zum Glanzlicht.

„Burg Altena ist das Fundament der Stadt Altena und ein Wahrzeichen für den Märkischen Kreis. Die Höhenburg hat uns von Beginn an für das Thema der Projektion inspiriert“, erinnert sich Tom Groll. So entstand auch der Titel „Fundamental“. Der Lichtkünstler aus Lüdenscheid hat neben dem Glanzlicht das Videomapping im oberen Burghof gestaltet. In Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollektiv aus Kuno Seltmann (Film), Lichtpunk (Lichtdesign), Sam Katham (Musik) und der Lüdenscheider Firma Livesound Music GmbH (Technik) entstanden die Projektionen.

„Für uns stand die Frage im Fokus: Wo können wir passende Bildlichkeiten für unsere Inhalte finden?“, berichtet Tom Groll rückblickend. Bei der Motivauswahl sollten die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft in besonderes Licht gerückt werden. „Schnell war klar: Burg Altena ist dafür eine perfekte Kulisse. Hier sind Motive aus Elementen, die unvergänglich sind“, sagt Groll. Ein Beispiel: die Ritterrüstungen im Burgmuseum. Symbolisch für Kraft und die Industriegeschichte der Region. Auch gegossene Metallreliefs, Symbole, Wappen und ein Fenster der Burgkapelle dienten als Material.

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Mehr als 20 Stunden Filmmaterial wurden für die zehnminütige Architekturprojektion aufgenommen. Dafür mussten die Motive aus verschiedenen Perspektiven gefilmt werden. Ein Beispiel: Ritterrüstungen auf Burg Altena. Foto: Tom Groll/Märkischer Kreis

Elemente in Motiven aus der Region

Flüssiges Metall wurde in der Bronzegießerei „Josef F. Filthaut“ in Iserlohn gefilmt. Auch im Deutschen Drahtmuseum konnte das Künstlerkollektiv weitere Motive finden. „Draht ist ein Schlüsselelement unserer Region. Aber auch ein Motor des technischen Fortschritts. Im Museum konnten wir diese Spur verfolgen und Verzierungen aus Metall oder das klassische Kettenhemd aus Eisen als Filmmaterial mitnehmen“, berichtet Kuno Seltmann.

20 Stunden Filmaterial

Der Lüdenscheider hat die statischen Motive in Videoaufnahmen festgehalten. „Es war ein längerer Arbeitsprozess. Die Rüstungen zum Beispiel mussten im ersten Schritt ausgeleuchtet und dann maßstabsgetreu abgefilmt werden“, erinnert sich Seltmann. Im zweiten Schritt hat der Künstler die Aufnahmen der Rüstungen als Video montiert. Insgesamt gab es mehr als 20 Stunden Filmmaterial. Am Ende wurden alle Aufnahmen auf ein zehnminütiges Video reduziert. Auch das ist fundamental.

Musik reagiert auf die Videoprojektion

Danach widmete sich die Arbeit des Künstlerkollektivs der Musik. „Sounds unterstützen die Projektion. Damit sollte neben der Bildlichkeit nochmals eine besondere Atmosphäre erzeugt werden“, sagt Tom Groll. Hierfür hat der Musiker Sam Katham spezielle Klänge komponiert. Das Zusammenspiel von Video und Musik wurde bei einer Testprojektion im oberen Burghof Ende Oktober überprüft. Ein 31.000 Ansi-Lumen lichtstarker Beamer brachte die Motive zum ersten Mal auf die Burgmauern. Groll: „Ein spannendes Erlebnis, wenn unsere Arbeit eine Bühne bekommt.“

Blick hinter die Kulissen: Für das Probeleuchten der Motive und die Ausrichtung wurde zuvor ein Raster auf die Burgmauern projiziert. Foto: Tom Groll/Märkischer Kreis

„Fundamental“ ab 4. Dezember, 17 Uhr

Besucherinnen und Besucher können die Architekturprojektion „Fundamental“ ab Samstag, 4. Dezember, um 17 Uhr auf Burg Altena bewundern. „Es wird eine sinnliche Erfahrung aus Sound, Licht und Projektion. Wir freuen uns auf die Wirkung der Bilder bei den Besuchern“, blickt Tom Groll auf die Architekturprojektion. Im oberen Burghof wird die Projektion in zehnminütiger Zeitschleife laufen. „Wer nicht genug bekommt, kann also immer wieder aufs Neue mit den Motiven auf Reise durch die Elemente gehen. Ein fundamentales Erlebnis.“

Hintergrund: Das Glanzlicht auf Burg Altena läuft noch bis zum 2. Januar 2022. Die Besucher erwarten spektakuläre Farbwechsel. Mit der Architekturprojektion im oberen Burghof vom 4. bis 18. Dezember hat der Fachdienst Kultur und Tourismus des Märkischen Kreises ein neues, kostenloses Angebot geschaffen. Am Pulverturm gibt es eindrucksvolle Motivwechsel. Der obere Burghof ist sonntags bis donnerstags bis 20 Uhr und freitags und samstags bis 21 Uhr geöffnet. Während der Museumsöffnungszeiten gilt auch für den oberen Burghof die 2G-Regel. Mehr Infos unter t1p.de/am9o