Der Deutsche Lichtdesign-Preis, der in diesem Jahr zum fünften Mal verliehen wird, gibt die Nominierungen für den diesjährigen Wettbewerb bekannt. In dreizehn Kategorien liegen jeweils drei Projekte mit vorbildlichen Beleuchtungslösungen im Rennen. Zusätzlich gibt es einen Nachwuchspreis für junge Planungsbüros, den Jurypreis Tageslicht und die Auszeichnung zum Lichtdesigner des Jahres. Damit schafften es etwa 40 Prozent der eingereichten Projekte in die Endrunde.
Neu aufgenommen wurde für dieses Jahr die Kategorie Verkehrsbauten, in der ein U- und ein S-Bahnhof sowie das Sperrengeschoss Hauptbahnhof München (vogtpartner lichtgestaltende ingenieure und Bartenbach GmbH) im Rennen liegen. Im Sperrengeschoss erzeugen 5.000 in eine Rasterdecke integrierte LED-Downlights eine blendfreie Grundbeleuchtung und generieren ein ruhiges Gesamterscheinungsbild. Die Grundbeleuchtungsstärke von 450 Lux (im Mittel) garantiert den Passanten eine stabile Wahrnehmung.
Begrüßungswand in sanften Farbbildern
Imposant zeigt sich eine 132 Meter lange, als Orientierungshilfe und interaktive „Begrüßungswand“ fungierende Lichtwand, die ihre sanften Farbbilder in Abhängigkeit der Tages- und Jahreszeit sowie der vorherrschenden Wetterverhältnisse ändert.
Am S-BAHNHOF WILHELM-LEUSCHNER-PLATZ in Leipzig brach das Architekturbüro Max Dudler mit den Sehgewohnheiten, denn die hohe Halle scheint gänzlich offen und lichtdurchflutet. Konsequent umgeben von Wänden und einer Decke aus semitransparenten, hinterleuchteten Glasbausteinen, ergibt sich ein völlig homogener Raum mit bestechender Klarheit und Schlichtheit. Erzeugt wird der lichtdurchflutete Charakter durch eine durchgehende Beleuchtung im Zwischenraum der Glasbausteine und des Rohbaus (Lichtplanung: Licht Kunst Licht AG).
Am U-BAHNHOF HAFENCITY UNIVERSITÄT in Hamburg (Raupach Architekten) wurde das Beleuchtungskonzept in Teamarbeit der Architekten, der Lichtplanungsbüros pfarré lighting design (Leistungsphase 1 bis 3) und d-lightvision (Leistungsphasen 3 bis 8) sowie des Büros Stauss & Pedrazzini (Gestaltung und Konstruktion „Lichtcontainer“) entwickelt und realisiert. Während die zwölf über dem Bahnsteig schwebenden, gläsernen „Lichtcontainer“ nach unten hin konstant weißes Licht abstrahlen, wechseln die seitlichen Flächen der Kuben im Einklang mit den Stimmungen bei Tag und bei Nacht ihre Farbe. Dieser wahlweise statische oder dynamische Farbwechsel bildet sich zusätzlich in den Farbreflexionen der mit dunkel schimmernden Stahlplatten verkleideten Wänden und Deckenflächen des Bahnsteigs ab.
Mehr Anerkennung fpr Lichtdesigner
Mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis wollen die Veranstalter der professionellen Beleuchtung von Projekten – als ein wesentliches Modul für die Qualität der gebauten Umwelt – öffentliche Wertschätzung verleihen, heißt es in der Mitteilung der Warsteiner Lichtdesign-Preis GmbH. Im europäischen Raum findet der in den USA und Großbritannien seit langem etablierte Beruf des Lichtdesigners erst seit wenigen Jahren auf breiterer Ebene Anerkennung. Unabhängig von der Größe des Bauvorhabens setzen Architekten im Bereich der Beleuchtung heute zunehmend auf die Unterstützung von Lichtdesignern, die ihr technisches, wahrnehmungspsychologisches und gestalterisches Wissen in die Anforderungen an die Beleuchtung einbringen. Auch in der künstlerischen Umsetzung von Konzepten gewinnt Licht als Medium eine immer größere Bedeutung.
Nachwuchspreis wird zum zweiten Mal verliehen
Zum zweiten Mal vergibt der Deutsche Lichtdesign-Preis einen Nachwuchspreis. Teilnehmen können Büros, die vor nicht mehr als drei Jahren gegründet wurden. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von Philips gesponsert. Wer die glücklichen Gewinner sind, wird bei der Gala am 28. Mai im Gesellschaftshaus Palmengarten in Frankfurt bekanntgegeben. Dann erfahren die etwa 400 Gäste auch, welche der nominierten Projekte für die beste Beleuchtung ausgezeichnet werden und wer in diesem Jahr zum Lichtdesigner des Jahres gekürt wird.