Der Lichtstrahl als Pinsel

So präsentierte sich die Berliner Promenade in Saabrücken vom 25. bis 27. April. Foto: Daniel Hausig
So präsentierte sich die Berliner Promenade in Saabrücken vom 25. bis 27. April. Foto: Daniel Hausig

Die Geschäftsleute an der Berliner Promenade in Saarbrücken waren von den Proben zum „Light_act_project“ gleich so begeistert, dass sie versprachen, während der abendlichen Veranstaltung vom 25. Bis 27. April ihre Beleuchtung auszuschalten. So kamen die Lichtspiele, die neun Studenten um Professor Daniel Hausig hatten sehr gut zur Geltung. Wie sie wirken, ist hier zu sehen.

Zehn künstlerische Positionen

Das Projekt präsentierte zehn künstlerische Positionen auf den Gebäudefassaden. Realisiert wurde das temporäre Lichtkunstprojekt der HBKsaar und des Hochschulinstituts xm:lab – Experimental Media Lab in Kooperation mit der Landeshauptstadt Saarbrücken und Energie SaarLorLux.

Zusammenspiel von Räumen und projezierten Bildern

In seinem Lehrgebiet „Malerei/Intermedia“ entwickelt Prof. Daniel Hausig seit vielen Jahren Projekte, in denen er zur Fortsetzung der Malerei mit anderen Mitteln forscht und die Licht als Material und Medium untersuchen. Im Fokus des jüngsten Projekts Light_Act_Project steht die künstlerische Auseinandersetzung mit einer Saarbrücker Stadtansicht, der Berliner Promenade, die aus mehreren, nebeneinander liegenden Geschäftsgebäuden besteht. Ortsbezogen untersuchen Studierende unter Leitung von Prof. Daniel Hausig, Ingo Wendt und Henrik Elburn das Zusammenspiel von Räumen und projizierten Bildern.

18 Monate Arbeit

Ausgehend von Malerei, Zeichnung, Fotografie, Animation und Video entstanden in den vergangenen 18 Monaten zehn künstlerische Konzepte für die Gebäudefassaden der 1950er und 1960er Jahre. Kuratorisch beratend begleitete die international tätige Kuratorin Bettina Catler-Pelz den Entwicklungsprozess. Daniel Hausig findet es faszinierend, Gebäude mit Licht vorübergehend zu verändern, ohne in die Gebäudesubstanz einzugreifen. Er selbst hatte die Idee hatte, die Saarbrücker Innenstadt mit Lichtkunst in Szene zu setzen. Die Studenten haben sowohl analog als auch digital gearbeitet. Einige haben etwa ihre Malereien abfotografiert, andere arbeiteten mit dreidimensionalen Computeranimationen.

„Im übertragenden Sinne haben wir alle den Lichtstrahl als Pinsel benutzt“, sagte Marion Cziba, eine der beteiligten Studentinnen.

Da­ni­el Hau­sig be­schäf­tigt sich pro­jek­t­ori­en­tiert mit künst­le­ri­scher For­schungs­ar­beit auf dem Ge­biet der Lu­mi­nes­zenz. In sei­ner Ar­beit kreist Da­ni­el Hau­sig um die Un­ter­su­chung und Ge­stal­tung von Licht­phä­no­me­nen. Für die Rea­li­sie­rung sei­ner Licht­in­stal­la­tio­nen ver­wen­det er Lu­mi­nes­zenz­stof­fe, wie sie z.B. für die blend­freie Be­leuch­tung von Ar­ma­tu­ren und Flach­bild­schir­men ver­wen­det wer­den. Die­ses Licht hat eine an­de­re Qua­li­tät als das ge­wöhn­li­che, elek­tri­sche Licht oder das Ta­ges­licht und regt be­son­ders die Ei­gen­ak­ti­vi­tät der Wahr­neh­mung an.

Da­ni­el Hau­sig stu­dier­te an der Hoch­schu­le für Bil­den­de Küns­te Ham­burg freie Kunst. Seit 1999 ist er Pro­fes­sor für Ma­le­rei / In­ter­me­dia an der Hoch­schu­le der Bil­den­den Küns­te Saar.

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