Wolfgang Teipel
Ein roter Veloursteppich, vor Ort in Lüdenscheid sorgfältig gekämmt und so ins Licht gesetzt, dass ein liegender Bulle reliefartig hervortritt. Eine Wand, markiert mit geometrischen Mustern in Schwarzweiß oder eine Installation aus durchsichtigen Acrylplatten – das und mehr ist ab Freitag in der Städtischen Galerie Lüdenscheid zu sehen. Die Ausstellung der Bewerber um den Ida-Gerhardi-Preis der Sparkasse Lüdenscheid bietet einen Gang durch die zeitgenössische Kunst, so wie sie an den Kunstakademien in Nordrhein-Westfalen lebt. „Kunst jetzt“ ist vom 19. Oktober bis 9. Februar 2014 zu sehen.
Gut gehütetes Geheimnis
Wer aber den mit insgesamt 8000 Euro dotierten Preis (5000 Euro in bar, 3000 Euro für eine Auftragsarbeit) erhalten wird, das bleibt bis Freitagabend das Geheimnis von Galerieleiterin Dr. Susanne Conzen. „Bislang ist es immer gelungen, den Preisträger bis zur Bekanntgabe geheim zu halten“, sagt auch Thomas Meermann von der Sparkasse. Das gilt für den langen Zeitraum von 1989 bis heute. Ein guter Brauch. So soll es auch bleiben.
Eine knappe Entscheidung
15 junge Künstlerinnen und Künstler von Nadine Arbeiter über Christian Bögelmann, Tim Cierpiszewski, Marie Gerlach, Gesine Grundmann, Tobias Hantmann, Jonas Hohnke, Sabine Huzikiewitz, Christina Cramer, Sebastian Ludwig, Kevin Pawel Matweew, Jugoslav Mitevski, Markus Saile, Niels Sievers bis Janine Tobüren sind von einer Fachjury in die engere Auswahl genommen worden. Am 30. September wurde der Preisträger gewählt. „Eine knappe Entscheidung“, versichert Dr. Susanne Conzen.
Spannende Zusammenstellung
Die Bandbreite der Arbeiten reicht von Installationen über herkömmliche Tafelbilder mit interessanten Maltechniken bis zu Videos. „Eine ausgesprochen spannende Zusammenstellung“, findet die Galerieleiterin. Originalität, Ästhetik, die Umsetzung des Zeitgeistes, der Umgang mit Traditionen in der Kunst, die Entsprechung von Werk und Material – das und mehr musste die fünfköpfige Fachjury bei ihrer Beurteilung berücksichtigen.
130 Arbeiten gesichtet
Im ersten Durchgang waren immerhin 130 Arbeiten zu sichten. „Da haben die Preisrichter einen Tag lang nahezu pausenlos gearbeitet“, berichtet Dr. Susanne Conzen. Die Sparkasse als Stifter des Ida-Gerhardi-Preises nimmt keinerlei Einfluss auf die Auswahl. „Das überlassen wir ganz dem Sachverstand der Jury“, betont Thomas Meermann. Auch bei ihm wächst die Spannung. Wie so viele andere muss er sich aber noch ein wenig gedulden.
Das Programm: Der Ida-Gerhardi-Preis wird am 18. Oktober verliehen. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr in der Städtischen Galerie Lüdenscheid. Die Begrüßung der Gäste und Künstler übernimmt Bürgermeister Dieter Dzewas. Galerieleiterin Dr. Susanne Conzen führt die Besucher in die Arbeit der Künstler ein. Klaus Erger, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Lüdenscheid, übernimmt die Preisverleihung.